Red Bull Romaniacs 2015 – ein hartes Enduro Rennen

Endlich, nachdem ich nun die letzten 9 Jahre für die Organisation der Red Bull Romaniacs Hard Enduro Rallye gearbeitet habe, habe ich selbst dieses härteste Enduro Rennen der Welt in Angrif genommen. Jedoch fahre ich nicht um Platzierungen sondern sozusagen zum Spaß, wenn man den von Spaß bei den Strapazen noch reden kann. Die Vorbereitung lief schon nicht optimal, erst vor 2 Wochen hab ich mir meine Lenkerende aus fast 2 Meter Höhe auf den Mittelfuß geknallt und kann seit dem bis direkt zum Prolog nur noch humpeln, Training 0,00, Fuß ist jeden abend dick geschwollen und ich befürchte schon das Rennen nicht fahren zu können. Kurz vor dem Prolog lasse ich Trottel auch noch meinen Sohn Mark der hier mein Mechaniker ist und einen super Job macht (ich werde betreut wie ein Profi Fahrer und muss mich um nichts kümmern, danke dafür Mark) das Bike Setup ändern und starte mit einem ungetesteten Moped. Ich fahre hier eine KTM 200 EXC Enduro, die ist zwar schön leicht aber auch etwas schwach in der Leistung und Drehmoment.

Raceday 0 – der fürchterliche Angst einflößende Prolog

Ich habe eine längere Übersetzung drauf (wie man im Video sieht ist mir das Moped direkt am ersten Baumstamm ausgeploppt und ich lag lang – na super – wie blöd kann man sein) und merke nach dem dritten Stolperer, das dies keine gute Idee war, alles geht nur sehr trickreich und unter großem Krafteinsatz, so daß ich an den Baumstämmen schon das erste mal erschöpft bin, ich quäle mich dann noch über das Steinfeld, die fiesen Bahnschienen in 40 cm Höhe sind 2 x 2 so angeordnet das man nicht dazwischen passt. Die Sibiu Rampe umfahre ich über 4 grosse Baumstämme, was sehr anstrengend ist weil auch die viel zu dicht liegen, aber die Rampe ist wie alles heute extrem glatt denn es regnet seit dem Prologstart. Der „Rubber Sea“ ist ein Reifenfeld in dem auch noch 2 erhöhte Baumstämme eingebaut sind, sonst wäre es ja langweilig, das gelingt mir sehr gut weil ich die Linie gut wähle und fahre. Dann „After Storm“ das sind Fichtenstämme und Zweige, eigentlich kein Problem und man könnte einfach drüber rollen aber die Stämme sind von den vorigen Fahrern blank poliert und naß, also schön Red Bull Romaniacsvorsichtig und auch kein Problem aber anstrengend. Jetzt bin ich langsam schon ziemlich alle und verbocke den Sprung vor den Containern und lande auf dem Vorderrad, hier ist wie überall auf der Strecke Stau und man kann nicht die beste Linie wählen sondern muss da fahren wo Platz ist, also erst mal schauen was vor mir so los ist, direkt vor meinen Augen überschlagen sich 2 Fahrer in den Containern, es scheint sehr glatt dort, das sagt mir okay das reicht und ich verlasse den Prolog, ich bin nicht hier um mein Moped zu zerstören oder mich zu verletzen. Das gibt zwar Strafzeit aber das ist mir egal. 

Raceday 1 – Enduro vom feinsten

Weiterer Vorteil meiner schlechten Platzierung, ich kann ausschlafen und muss erst um 8:30 Uhr starten, das gefällt mir. Zum Start geht es nach Süden Richtung Brezoi in die große Wildnis zwischen Sibiu und Voineassa. Ein schöner Endurotag jedoch auch sehr anstrengend, ich kann in einigen technischen Abschnitten viele Fahrer überholen die das nicht so richtig drauf haben, einige überholen mich später aber wieder in den schnellen Sektionen in denen ich nur recht langsam fahre. Zwei super steile Downhills in denen selbst Expert und Profifahrer ihr Moped schieben kosten viel Kraft, das mag ich nicht so ich fahre lieber Enduro als zu schieben, ausserdem ist es echt gefährlich.

Ein Uphill ist derat ausgefahren, dass den niemand mehr allein schafft, hier steht Martin selbst und einige Trackhelfer um die Mopeds über die schlimmsten 20 Meter hoch zu ziehen. Auch der Rest dieses langen Uphills ist sehr schwierig zu fahren aber ich schaffe es in 3 Zügen, jetzt bin ich alle und muss mich erst mal beim fahren etwas ausruhen. An einigenRescuepunkten mache ich halt und spreche mit unserer Rescuecrew um kleinere Probleme zu lösen. Das kostet alles viel Zeit und ich bin nicht aufmerksam, so dass ich fast in die Timebar komme. Ein guter Tag, keine Schäden an mir und Moped und Mark hat wenig zu tun. Nach dem Zielinterview gibts erstmal lecker Pasta und Fanta das gibt Energie, dann zurück nach Sibiu und ab ins Bett ich bin total geschafft.

Raceday 2 – Extrem Enduro around Sibiu

Tag 2 dieses Jahr ist in der Nähe von Sibiu mit dem Ziel direkt in Sibiu, was als Fahrer sehr schön ist weil man weder An- noch Abfahrt zusätzlich hat. Direkt nach dem Start gehts schon in den nächsten steilen Downhill der im Flußbett endet das ca. 2 km lang nur Steine für uns hat, hier merke ich das gestern ein harter Tag war und bin schon erschöpft – na das kann ja was werden heute. Es sit sehr warm, trocken und staubig und soll in den nächsten beiden Tagen noch wärmer werden, nicht mein Wetter. ABer heute sind nur 30°C – also weiter gehts, schöne Singletrails, elend lange steinige Auffahrten, eine lange und anstrengende Abfahrt unter einer Stromtrasse führen zum Servicepunkt am Skigebiet, 20 Minuten Pause sehr schön. Nach dem Servicepunkt gehts direkt wieder in den Wald über tolle verwinkelte enge Trails in ein Flußbett – ein kurzes Stück Forstweg und dann in einen recht schwierigen Uphill der die Aspahaltsrasse die zum Servicepunkt führt überquert. Weiter über schöne Trails ins nächste Flußbett, diesmal gehts bergauf über schlüpfrige Seine, auch hier kann ich wieder einige Fahrer überholen.

So geht’s immer weiter und man denkt das nimmt nie ein Ende, irgendwann (nach gefühlten 300km) komme ich aber doch in Sibiu an, direkt am Fluß unter der Brücke durch und mitten in Sibiu haben die verrückten vom Crazy Bike Club Sibiu eine fette Rampe mit zweifacher Flußüberquerung und abschließendem Sprung in den Fluß gebaut – KRASS. Vorher denkt man auch du Sch… – nachher – wau geil) ich bekomme einen Tip von Gregor vom Enduroteam Eichsfeld und halte mich ganz links und bleibe auch nicht in der Schlammwüste stecken – danke Gregor. Nun ab ins Fharerlager, Mark kümmert sich ums Moped, dann noch Essen Birefing und schlafen.

Raceday 3 – Fasttrack Enduro

Der dritte Tag der härtesten Enduro Rallye der Welt ist wieder in Richtung Süden, hier waren wir vor 2 Jahren schon mal. Anfangs schnelle Tracks sehr einfach und nichts für mich, auf einer steilen Forststrasse ist plötzlich Stau und es stehen dort mindesten 20 Fahrer im Pulk an der steilsten Stelle und kommen nicht weiter, ich fahre heran und triale seitlich vorbei, alle schauen nur verwundert. Kaum technische Abschnitte, bis auf ein sehr coolen langen Downhill in dem mich Philipp Scholz überholt und sich sogar die Zeit für einen netten Gruß nimmt.

Nach dem Servicepunkt folgt elend langes Traversen fahren, recht rutschig bei dem trockenen Wetter. In einem steilen Uphill ist wieder mal Stau und ich kann wieder einige Fahrer überholen. Dann folgen fast nur noch schnelle Abschnitte über Forstwege und Wiesen wo es einen ständig durchschüttelt und die Kraft frisst, ich werde oft überholt es ist teilweise wie beim Motocross – überhaupt nicht meine Vorstellung vom Enduro fahren – zu schnell und zu einfach. Heute war es noch wärmer als gestern und ich bin ziemlich erschöpft, auf der Rückfahrt fange ich mir ne kleine Erkältung mit Halsschmerzen ein, na das kann ja was werden morgen.

Raceday 4 – Final Day Red Bull Romaniacs Hard Enduro Rallye 2015

Heute ist es schon morgens extrem warm und mir gehts nicht besonders, hab schlecht geschlafen und Halsschmerzen, Power ist auch alle, aber was soll’s auf geht zum Finale. Anfangs wieder schnelle Wege und nichts technisches dann wieder Wiesen Gehoppel, das ich überhaupt nicht mag weil auch sehr kräfte zehrend ist, Spaß macht’s auch nicht. Abwärts geht’s Richtung Servicepunkt auf engen Wegen – Johnny Walker überholt mich wie ein Komet, das ist sehr schön anzusehen und motiviert. Der Downhill ist elend lang und ich bin gut im Flow, ein Silber Fahrer hat sich an mich dran gehängt und sucht wohl einen Tourguide, als ich dann hart bremse um einen Abzweig zu kriegen, knallt er in mich rein und beschwert sich auch noch. Vor dem Servicepunkt geht es unter der Straße durch in ein unangenehmes Schlammbad durch richtig ekligen Dreck, Klamotten versaut Moped bis über die Räder im Schlamm – ich bin sauer was soll der Quatsch. In der Pause wechsle ich Stiefel und Socken, ach ist das schön in trockenen Sachen, mein Super Service Mann Mark ist einfach herrlich, alles klappt wie von selbst – Danke Mark.

Nach dem Servicepunkt gehts über den Fluß in die „Stones“ Sektion, sehr schwierig zu fahren am steilen Flußufer, wieder Stau viele Fahrer müssen sich helfen – ich schaffe alles ohne Hilfe, helfe aber anderen an einer besonders gefährlichen Stelle wo es recht tricky über eine Steinrinne steil aufwärts geht, wenig Platz an einem steilen Abahng der nach 20 m Freifall im Fluß endet. Weiter gehts immer am Fluß entlang, Richtung Sibiu. Am letzten Tankpunkt bin ich absolut platt, mache erst mal Pause und trinke etwas und esse lecker Wassermelone, danke Martin für diese tolle Idee, es sind über 34°C und ich stehe neben mir.

Es geht aber noch fast 2 Stunden hin und her und kreuz und quer auf einer wirklich schönen Strecke mit einigen sehr lustigen Canyons und durch Draculas Gate (eine Holzrampe nach einer Betonröhre durch die man fahren muss) bis zum Ziel am legendären Gusterica Hillclimb. Hier war mal wieder Crazy Bike Sibiu aktiv und hat noch einen Miniprolog mit den verhassten und gefährlichen Containern, eine sinnlsoe Schlammgrube und ein unfahrbares 3 Stufenpodest aufgebaut, hier ist ein einziges Massaker im Gange und Fahrer zesrtören sich und ihre Mopeds, nur Graham Jarvis war imstande das zu fahren niemand sonst. Was soll das, ich geb mir das nicht mir reichts ich bin alle. Nachdem ich aber bisher keinen einzigen Checkpoint ausgelassen habe ist das nicht so schlimm, gibt nur ne Strafzeit.

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